Hilfe bei Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen
Interstitielle Zystitis
Gegen Nebenwirkungen und therapiebedingte Begleiterscheinungen bei Interstitieller Zystitis finden Sie hier u. a. Arzneimittel, medizinische Hilfsmittel, Apps und Bücher zur Direktbestellung sowie Ernährungstipps und wissenschaftliche Informationen.
Freiverkäufliche Arzneimittel
die den Alltag erleichtern
Bei vielen Beschwerden, die im Rahmen der Interstitiellen Zystitis (IC) auftreten, können freiverkäufliche Produkte aus der Apotheke Symptome oder Schmerzen lindern und auf diese Weise die Lebensqualität bessern. In den folgenden von unseren Fachkräften zusammengestellten Listen zeigen wir Ihnen eine Reihe von Produkten, die bei spezifischen Beschwerden helfen können.
Allergie
Viele Patienten mit interstitieller Zystitis reagieren sehr empfindlich auf Arzneimittel oder leiden unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien. Oft kann ihnen durch die Gabe eines Antiallergikums geholfen werden.
Ungewollter Gewichtsverlust
Menschen mit interstitieller Zystitis vermeiden häufig bestimmte Nahrungsmittel, um ihre Symptome zu lindern, was zu Nährstoffmangel und ungewolltem Gewichtsverlust führen kann. Zudem können Begleiterkrankungen, die mit IC verbunden sind, ebenfalls zu einem Gewichtsverlust beitragen.
Innere Unruhe und Ängste
Eine chronische Erkrankung kann auch psychisch sehr belastend sein. Daher kommt es nicht selten vor, dass Betroffene unter Ängsten und Unruhezuständen leiden. Es gibt verschiedene Mittel, die eine beruhigende Wirkung haben.
Schlafstörungen
Da sich eine chronische Erkrankung meist nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Psyche auswirkt, sind Schlafprobleme keine Seltenheit. Es gibt freiverkäufliche Mittel, die dann helfen können, wenn verschiedene Entspannungsmethoden nicht ausreichen.
Scheidentrockenheit
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können durch Scheidentrockenheit verursacht werden. Zur Linderung können folgende Mittel helfen.
Homöopathische Mittel
Gute Behandlungserfolge konnten unter anderem mit folgenden Substanzen erzielt werden: Apis D3, Berberis D3, Cantharis D6, Mercurius, Solidago
Nahrungsergänzungsmittel
Oft sind zusätzliche Vitamin- und/oder Mineralstoffpräparate ratsam, insbesondere im Zusammenhang mit Diäten oder wenn Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten bestehen. Für IC-Patienten werden häufig folgende Vitamine und Mineralstoffe empfohlen:
- Vitamine A, E, C und B6
- Zink, Calcium und Mangan
Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere bei akuten Schmerzen
- Basische Sitzbäder: einige EL Natriumbicarbonat in warmes Wasser einrühren
- Wärmebehandlung: Wärme-Pack auf den Damm und Unterbauch legen
- basisches Getränk: 1 EL Natriumbicarbonat in einem Glas Wasser
(bei Herz- und Nierenerkrankungen vorher mit dem Arzt abklären!)
Ergänzende Therapien
Akupunktur: Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V.
Wärmebehandlung: Sitz- und Vollbäder, Wärme-Pack (Damm und Unterbauch)
Fußreflexzonenmassage
Myofasziale Therapie/Triggerpunkttherapie zur Senkung des Beckenbodentonus
Bücher
Interessante Lektüre zur Interstitiellen Zystitis, darunter
hilfreiche Ratgeber und allgemeine Informationen.
Aktuelle Artikel
Neues aus der Forschung und Wissenschaft
Hier finden Sie aktuelle wissenschaftliche Artikel mit Ergebnissen zu neuen Therapien, Heilungschancen und innovativen Arzneimitteln.
Ernährung
Erfahrungen von IC- Patienten haben gezeigt, dass die Ernährung Einfluss auf das Wohlbefinden haben kann. So können Nahrungsmittel den Krankheitsverlauf und das Auftreten von Symptomen beeinflussen, wobei dies individuell verschieden ist. Es wird davon berichtet, dass sehr scharfe oder säurebildende Nahrungsmittel die Blase reizen und Schmerzen oder Harndrang verstärken können. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Produkten und Services Sie eine geeignete Ernährung leichter umsetzen können.
Nicht empfohlen:
sehr scharfe oder säurebildende Lebensmittel wie z. B. Kaffee, Alkohol, Tomaten, Chilli, Zwiebel, Essig, Ananas, Zucker
Achtung! Produkte mit Cranberry können die Symptome bei IC verstärken!
Empfohlen:
basische Lebensmittel, darunter fast alle Gemüse- und Salat-Sorten, z. B. Kartoffeln, Süßkartoffeln, Reis, Kohl, Erbsen, Gurken, Pilze, Keimlinge, Kopfsalat
ballaststoff- und vitaminreiche Lebensmittel
Blasentees, z. B. mit Bärentraubenblätter, Tausendgüldenkraut, Birkenblätter, Goldrutenkraut
Tipps zur Ernährung und Entsäuerung
- Basensuppe oder -brühe (s. Ernährungsratgeber)
- Natriumbicarbonat (Natron, Back-Soda): 3 x täglich 1/2 TL auf ein Glas Wasser (bei Herz- und Nierenerkrankungen vorher mit dem Arzt abklären!)
Highlights aus der Wissenschaft
Deutsche Studie: Befragung von Patienten mit Interstitieller Zystitis
Aktuelle Gesundheitsnachrichten
aus wissenschaftlichen Instituten, Uni-Kliniken und der Politik.
Medizinische Hilfsmittel
Hilfen für den Alltag mit Interstitieller Zystitis
Sport, der hilft
Durch körperliche Aktivität und einen gesunden Lebensstil kann jeder viel für sich tun, insbesondere Menschen mit interstitieller Zystitis. Es ist wichtig, die richtigen Bewegungsformen auszuwählen, um Beschwerden zu vermeiden und das Wohlbefinden zu fördern. Leichte Fitnessübungen, die ohne Anspannung der Bauchmuskulatur durchgeführt werden, sind besonders geeignet. Wassergymnastik und Schwimmen bieten ebenfalls sanfte Bewegungsmöglichkeiten, wobei jedoch beachtet werden sollte, dass gechlortes Wasser Reizungen hervorrufen kann. Low-impact Aerobics, Vibrationsplatten zur Muskelentspannung (mit Frequenzen von 5 bis 11 Hz) sowie Entspannungstechniken wie Yoga, Pilates und Tai-Chi sind ebenfalls empfehlenswert, da sie die Beckenbodenmuskulatur schonen und entspannen. Es ist entscheidend, jede Form der Belastung der Beckenbodenmuskulatur zu vermeiden und die sportliche Betätigung individuell abzustimmen. Wir zeigen Ihnen, welche Produkte Sie auf diesem Weg unterstützen können.
Gesund leben
Zu einem gesundheitsfördernden Leben gehört mehr als gute Ernährung und Sport. Schlaf und Entspannung sind wichtige Elemente, mit denen Sie Ihrem Körper und Geist viel Gutes tun können. Des Weiteren sollten Sie auf ungesundes Verhalten wie Rauchen verzichten.
Hilfreiches zur Entspannung und für guten Schlaf
Unterstützung, um das Aufhören mit dem Rauchen zu erleichtern
Lesen Sie mehr
Interstitielle Zystitis – mehr als nur ein Harnwegsinfekt
Ihr gutes Recht
Welche Rechte haben Sie als Patient? Für welche Hilfsmittel steht Ihnen eine Zuzahlung zu? Und was heißt eigentlich Mehrbedarf? Experten geben Auskunft.
Ratgeber für Patientenrechte
Der Ratgeber bietet eine verständliche Darstellung und Erläuterung der Rechte der Patientinnen und Patienten. Mit dem 2013 in Kraft getretenen Patientenrechtegesetz wurden wichtige Patientenrechte ausdrücklich im Gesetz festgeschrieben. Auf dieses Gesetz können Sie sich berufen, wenn Sie Ihre Rechte gegenüber dem Behandelnden, also dem Arzt oder dem Zahnarzt, aber auch gegenüber dem Physiotherapeuten, der Hebamme oder dem Heilpraktiker, einfordern möchten.
Diese Broschüre wird gemeinsam vom Bundesministerium der Justiz, vom Bundesministerium für Gesundheit und vom Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Patientinnen und Patienten herausgegeben.
IC-Therapie – Erstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung
- Verschreibungspflichtige Arzneimittel werden bei Anwendung entsprechend ihrer Zulassung grundsätzlich von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattet;
über Ausnahmen ist der Arzt informiert und wird Sie entsprechend aufklären, wenn ein Präparat nicht zulasten der GKV verordnet werden darf.
Das derzeit einzige orale Arzneimittel, das zur Behandlung von IC/BPS in Deutschland zur Verfügung steht, enthält den bereits zur Instillation eingesetzten Wirkstoff Pentosanpolysulfat-Natrium (PPS). Das Präparat ist verschreibungspflichtig und wird bei zulassungskonformer Verordnung von der GKV erstattet. Das bedeutet der Wirkstoff darf eingesetzt werden zur Behandlung von durch Glomerulationen oder Hunner-Läsionen charakterisierten chronischen Blasenschmerzen bei Erwachsenen mit mittelstarken bis starken Schmerzen, sowie Harndrang und Miktionshäufigkeit. Tritt innerhalb von sechs Monaten eine Verbesserung der Symptome ein, darf der Arzt das Arzneimittel weiter verordnen.
- Viele Präparate, die zur Instillation angewendet werden, sind aufgrund ihrer vorwiegend physikalisch wirkender Inhaltsstoffe, wie z. B. Hyaluron, Chondroitinsulfat, als sogenannte Medizinprodukte zugelassen. Diese sind zulasten der GKV nicht verordnungsfähig und müssen vom Patienten selbst bezahlt werden.
- EMDA® (Electromotive Drug Administration), ein spezielles Verfahren, das nach Instillation von Medikamenten in die Harnblase eine gezielte Abgabe der Medikamente in tiefliegende Gewebeschichten mittels eines elektrischen Feldes ermöglicht, wird von der GKV nicht bezahlt.
Hinweis: Patienten können jederzeit versuchen, eine individuelle Kostenübernahme bei ihrer Krankenkasse zu erreichen.
- Apothekenpflichtige, nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel (OTC-Arzneimittel) werden generell nicht von der GKV erstattet; über geltende Ausnahmen ist der Arzt informiert und kann diese bei der Verordnung entsprechend berücksichtigen.
Auskunft darüber, ob ein Arzneimittel verordnungsfähig ist, kann Ihnen der Arzt sowie die Apotheke geben. - Außerdem haben die gesetzlichen Krankenkassen die Möglichkeit, bestimmte OTC-Arzneimittel als freiwillige Satzungsleistung zu bezahlen. Das sind oft homöopathische und pflanzliche Präparate; nicht erstattet werden allerdings arzneimittelähnliche Medizinprodukte oder Kosmetika sowie sogenannte „Lifestyle-Medikamente“.
- Die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme dafür sind kassenspezifisch. Eine schriftliche Empfehlung des Arztes, d. h. eine Verordnung auf Privatrezept oder auf einem grünen Rezept, muss in jedem Fall vorliegen.
Zu weiteren Informationen und der aktuellen Kassenübersicht
Antrag auf Festsetzung eines Behinderungsgrades
Die Lebensqualität von IC-Patienten ist aufgrund von Funktionsbeeinträchtigungen z. T. drastisch beeinflusst und deshalb ist ein Antrag auf die Festsetzung des Behinderungsgrades mit mindestens 60 + „G“ folgerichtig.
Sozialgerichte haben bereits entsprechend entschieden.
Urteil des SG Münster (AZ: S 10 SB 105/96)
Materialien für den Arztbesuch
Bei einem Arztbesuch erhalten Sie viele Informationen, die Ihre Gesundheit und Ihre Therapie betreffen. Wir helfen Ihnen mit unseren Materialien, sich gut vorzubereiten und im Gespräch die richtigen Fragen zu stellen.
Weitere wertvolle Ratschläge und Informationen finden Sie auch im Patientenratgeber 2019 „Blasenentzündung und Interstitielle Zystitis“ (Autor: Dr. med. Ines Ehmer)
Patientenleitlinie
Leitlinien helfen Ärzten bei der Auswahl der richtigen Behandlung. Sie enthalten Empfehlungen für Diagnose und Therapie von Krankheiten, die auf dem besten derzeit verfügbaren Wissenstand beruhen. Patientenleitlinien geben diese Inhalte in verständlicher Sprache wieder.
Interstitielle Zystitis IC/BPS
DiGAs und Apps
Für Android und iPhone
DiGAs
DiGAs (Digitale Gesundheitsanwendungen) sind Apps bzw. webbasierte Anwendungen, die die Therapie unterstützen sollen. Sie helfen bei der Erkennung und/oder Behandlung sowie bei der Überwachung und Linderung von Krankheiten, Nebenwirkungen und Begleitsymptomen. DiGAs können von Ärzten verordnet oder bei entsprechender Diagnose direkt von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden.
Die erstattungsfähigen Anwendungen werden im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet. Dort sind zusätzlich u. a. Informationen zur medizinischen Indikation, den Eigenschaften und Leistungen der DiGA sowie zu den Nutzungsvoraussetzungen (z. B. Hardwareanforderungen, Versionen des Betriebssystems) zu finden.
Schauen Sie selbst und finden Sie den für Ihre Erkrankung bzw. Nebenwirkung passenden „digitalen Gesundheitshelfer“:
Weitere Infos für DiGA-Nutzende
Apps
Mittlerweile gibt es zahlreiche Apps, die nicht nur bei Interstitieller Zystitis helfen können, sondern auch die allgemeine Gesundheit und einen guten Lebensstil fördern. Die Besten haben wir für Sie zusammengestellt.
Allgemeine Apps für Ihre Gesundheit
Für das Android-Smartphone
Für das iPhone
Apps zur Unterstützung gesunder Ernährung
Für Android-Smartphones
Für das iPhone
Apps zu Bewegung & Lebensstil
Für Android-Smartphones
Für das iPhone
Wertvolle Links
Finden Sie hier zahlreiche Links rund um das Thema Interstitielle Zystitis zu verlässlichen Gesundheitsinformationen, Beratungsstellen, Selbsthilfestellen, Blogs und vielem mehr.
Verlässliche allgemeine Gesundheitsinformationen sowie Informationen zur Interstitiellen Zystitis im Internet
- PlusPatient
- Was hab‘ ich?
- Deutsche Stiftung Patientenschutz
- ICA-Deutschland e. V. Förderverein Interstitielle Cystitis
- Vielfältige Informationen zur IC bei Orpha.net
- BGV-Blasenschmerz, Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e. V.
- Deutsche Schmerzliga e.V.
- Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.